
Die Europäische E-Government-Konferenz war eine zweitägige Veranstaltung, die vom Zentrum für Informationstechnologien des Luxemburger Staates (Centre des technologies de l’information de l’Etat - CTIE) im Rahmen der luxemburgischen EU-Ratspräsidentschaft zum Thema „Einfache, sichere und transparente Erbringung von öffentlichen Diensten“ organisiert wurde, und die am 1. und 2. Dezember 2015 in der „Maison du Savoir“, dem Hauptgebäude des neuen Campus Belval der Uni Luxemburg in Esch-sur-Alzette stattfand. Sie hat E-Government-Experten mit unterschiedlichstem Hintergrund aus ganz Europa zusammengebracht.
Die Teilnahme an der Konferenz war nur auf vorherige offizielle Einladung möglich.
Die Konferenz dreht sich um die folgenden Hauptthemen:
- Digitale Strategien und digitale Politik
- „Once only principle“ (OOP) (einmalige Mitteilung derselben Daten an öffentliche Einrichtungen)
- Teilnahme der Bürger an der Ausarbeitung öffentlicher Dienste und der Politik
- Grenzüberschreitende öffentliche Dienste und Interoperabilität
- Offene Daten
- Elektronische Identifizierung und Vertrauensdienste für elektronische Transaktionen (eIDAS)
Die Konferenz wurde am 1. Dezember von Andrus Ansip, Vize-Präsident der Europäischen Kommission und Kommissar für den digitalen Binnenmarkt, eröffnet. In einer engagierten Rede setzte er sich für eine tiefgreifende Verwandlung der öffentlichen Verwaltungen durch die Informations- und Kommunikationstechnolgie ein. Drei Grundprinzipen sollen laut Ansip das Fundament für diese Verwandlung bilden:
- Digital als Standard (Digital by default): Aller Interaktionen und Transaktionen zwischen verschiedenen Behörden, sowie zwischen Bürgern respektive Betrieben und Behörden sollen digital abgewickelt werden können.
- Offenheit als Standard (Open by default): Behörden müssen sich zum Bürger und zur Zivilgesellschaft hin öffnen, und ihnen die Möglichkeit zur politischen Mitbestimmung und zur Mitgestaltung von öffentlichen Diensten bieten. Darüber hinaus sollten alle Daten die die öffentliche Hand produziert in offener und wiederverwendbarer digitaler Form publiziert werden.
- Grenzübergreifend als Standard (Cross-border by default): Behördliche Onlinedienste sowie elektronische Verwaltungsverfahren sollten nicht territorial gebunden sein sondern europaweit zugänglich sein. Dies, so Ansip, ist eine Hauptvorraussetzung für einen digitalen Binnenmarkt.
Die Konferenz hat es europäischen Einrichtungen aus dem öffentlichen Bereich ermöglicht sich über ihre Projekte, bewährten Verfahren und Erfahrungen im Bereich E-Government auszutauschen und dies sowohl auf EU- als auch auf Mitgliedstaatsebene. Redner die anerkannte Experten in ihrem jeweiligen Fachbereich sind haben zu Schlüsselthemen der Modernisierung der europäischen Verwaltung referiert. Podiumsdiskussionen zu einigen der im Augenblick am heißesten debattierten Themen des Faches, die reichlich Raum für verschiedene Perspektiven und abweichende Standpunkte boten, führten zu einen spannenden, dynamischen und kontroversen Meinungsaustausch.
Teilnehmer fanden ferner zahlreiche Möglichkeiten zum Networking, zum Debattieren und zum Ideenaustausch vor, dies sowohl während der Konferenz selbst als auch im Kontext des Rahmenprogrammes.