Beschäftigung, Sozialpolitik, Gesundheit und Verbraucherschutz
Andere

„Den freien Zugang zu personalisierter Medizin zu einer Realität für Patienten machen“

Wie kann der Zugang zu personalisierter Medizin für mehr Bürger Realität werden, damit dieses neue Behandlungskonzept in die klinische Praxis integriert wird? Die personalisierte Medizin steht bereits mehr denn je im Mittelpunkt von gesellschaftlichen Debatten. Zusätzlich will der luxemburgische Ratsvorsitz einen Reflexionsprozess bei den Entscheidungsträgern aus dem Bereich der öffentlichen Gesundheit in Gang setzen.

Die zu diesem Zweck am 8. Juli 2015 vom Gesundheitsministerium organisierte hochrangige Konferenz brachte zahlreiche Akteure der Zielgruppe zusammen: nationale Entscheidungsträger aus dem Bereich der öffentlichen Gesundheit, Vertreter der Kommission, Patientenorganisationen sowie verschiedene andere europäische Dachorganisationen, die auf dem Gebiet der personalisierten Medizin tätige Interessengruppen und Verbände vertreten.

Den Patienten in den Mittelpunkt der Debatten stellen und die Innovation im Dienste des Patienten fördern

Die luxemburgische Gesundheitsministerin Lydia Mutsch betonte: „Die personalisierte Medizin konzentriert sich auf den Patienten und die Innovation. Sie bietet großes Potenzial, die Gesundheit vieler Patienten zu verbessern, und gewährleistet bessere Ergebnisse hinsichtlich der Leistungsfähigkeit und Transparenz unserer Gesundheitssysteme.“

Lydia MutschWenn in Zeiten budgetärer Einschränkungen der Zugang zu gezielteren und effizienteren Therapien für bis zu 500 Millionen Patienten in 28 EU-Mitgliedstaaten erleichtert wird, stimmt dies darüber hinaus genau mit der Strategie Europa 2020 und den Zielen der Juncker-Kommission überein.

„Die Herausforderung, die es zu überwinden gilt, besteht darin, auf dem Grundsatz des allgemeinen und gleichberechtigten Zugangs zu einer Medizin von hoher Qualität Rahmenbedingungen zu schaffen, die dem richtigen Patienten zum richtigen Zeitpunkt die richtige Behandlung ermöglicht“, betonte Lydia Mutsch.

Doch wegen der zahlreichen Hindernisse und Schwierigkeiten, die dem Zugang zu genau abgestimmten Behandlungen zum passenden Zeitpunkt immer noch entgegenstehen, erweist sich die Integration der personalisierten Medizin in die klinische Praxis und den Pflegealltag weiterhin als schwierig.

Auf dem Weg zu einem langfristigen europäischen Ansatz

Wie kann die personalisierte Medizin sowohl zu einer besseren Gesundheit der europäischen Bürger als auch zur wirtschaftlichen Nachhaltigkeit unserer Gesundheitssysteme beitragen? Wie kann Pflege zielgerichteter gestaltet werden? Welche Erfahrungen machen die Patienten? Welche Beispiele bewährter Praktiken (best practices) gibt es in Europa?

Dies sind einige der Fragen, welche im Laufe der Konferenz näher erläutert wurden. Die wichtigsten Botschaften dieser Veranstaltung werden in die Schlussfolgerungen des Rats einfließen, die von den 28 Ministern beim Rat der Gesundheitsminister am 8. Dezember 2015 verabschiedet werden.

„Das Ziel dieser hochrangigen Konferenz besteht darin, das Konzept der personalisierten Medizin weiterzuentwickeln: weg von einem ‚maßgeschneiderten‘ Ansatz hin zum Zugang für jedermann. Und dies durch eine verstärkte Zusammenarbeit auf europäischer Ebene in mehreren Bereichen, die heute noch Hindernisse darstellen“, erklärte der für den Bereich Gesundheit zuständige EU-Kommissar Vytenis Andriukaitis. „Die personalisierte Medizin wird die Präventionsprogramme für Adipositas, Krebs und andere komplexe chronische Krankheiten verändern – wir müssen herausfinden, wie“, forderte der Kommissar.

Nur durch eine Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten kann der Zugang zu personalisierter Medizin für alle Patienten in Europa Realität werden.

Der luxemburgische Ratsvorsitz will die Weichen stellen für eine langfristige, am Patienten ausgerichtete europäische Strategie auf dem Gebiet der personalisierten Medizin und dazu politische Entscheidungsträger und Regulierungsbehörden aus dem Bereich der öffentlichen Gesundheit mit ins Boot holen.

Mitgeteilt vom luxemburgischen Gesundheitsministerium
  • Letzte Änderung dieser Seite am 08-07-2015