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Zum Abschluss der SET-Plan-Konferenz hat Etienne Schneider betont, dass es „dringend notwendig“ sei, bei Forschung und Innovation im Energiesektor „schneller voranzuschreiten“

Am 22. September 2015 schloss der zweite Tag der achten SET-Plan-Konferenz in Luxemburg zur Stärkung der Arbeit des europäischen Strategieplans für Energietechnologien (kurz SET-Plan für Strategic Energy Technology Plan) mit zwei Reden: Die erste hielt der luxemburgische Minister für Wirtschaft, Etienne Schneider, die zweite der EU-Kommissar für Energie und Klima Miguel Arias Cañete. Etienne Schneider betonte, dass die EU von Forschung und Innovation im Energiesektor „nur profitieren kann“ und unterstrich in dieser Angelegenheit, dass es „dringend notwendig ist, schneller voranzuschreiten“. Miguel Arias Cañete betonte die Bedeutung einer Stärkung der grenz- und branchenübergreifenden Integration bei Forschung und Innovation im Energiesektor.

Laut Etienne Schneider könne die EU bei Forschung und Entwicklung im Energiesektor „nur profitieren“

setplan2015„Ihr lebhafter Austausch spiegelt die zentrale Rolle wider, die Forschung und Innovation im Energiesektor beim Aufbau der Energieunion spielen sollten“, merkte der luxemburgische Minister in seiner Einleitung erfreut an. „Dies ist das Gebiet, das unserer Gesellschaft die technologischen Mittel an die Hand geben soll, welche die europäischen Ziele miteinander verbinden“ wie beispielsweise „Wirtschaftswachstum, Beschäftigung, Industrie- oder Klimaführerschaft und Umweltschutz“, so der Minister.

Etienne Schneider betonte, dass die EU von Forschung und Innovation im Energiesektor „nur profitieren kann“ und unterstrich in dieser Angelegenheit die „dringende Notwendigkeit, schneller voranzuschreiten“. Er war der Auffassung, dass diese Bereiche in den kommenden Jahrzehnten zu denen mit dem größten Potenzial für Wirtschaftswachstum und Schaffung von Arbeitsplätzen gehören.

Hinsichtlich des neuen SET-Plans, der am 17. September 2015 von der Europäischen Kommission verabschiedet wurde, erinnerte der Minister an die vier gemeinsamen Prioritäten bei Energieforschung und Innovation, unter denen die Aktivitäten der EU zusammengefasst werden sollten: „Weltweit Spitzenreiter bei Technologien rund um erneuerbare Energien sein; den Verbraucher mithilfe eines intelligenten Energiesystems eigenständiger machen; die Energieeffizienz von Haushalten und Industrie erhöhen; und schließlich die Nachhaltigkeit unserer Verkehrssysteme steigern, denn sie machen rund 40 % unseres Energieverbrauchs aus“.

In seinen Augen umreißen diese vier Prioritäten „den Fahrplan einer zukunftsweisenden europäischen Energiepolitik“.

Der von der Kommission vorgeschlagene Ansatz werde seiner Meinung nach die strategische Entwicklung der geistigen Kräfte und des Know-hows in den europäischen Schulen und Universitäten fördern. Er werde Europa zudem mit „immer leistungsfähigeren Instrumenten für die Energiewende“ ausstatten und „unsere große Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen erheblich reduzieren“. Außerdem werde dieser Ansatz allen Industriezweigen zugutekommen, indem er ihre Wettbewerbsfähigkeit steigere. Ebenso werde er den Haushalten nutzen, weil er ihre Energiekosten senken werde.

Im Hinblick auf die Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP21), die im Dezember 2015 in Paris stattfinden wird, erinnerte Etienne Schneider an den Einsatz des luxemburgischen Ratsvorsitzes für eine weltweit verbindliche Vereinbarung. „Die von der Kommission bereits für die Energiestrategie und den SET-Plan geleistete Arbeit wird für uns in diesem Zusammenhang sehr hilfreich sein“, da „sie der Weltgemeinschaft zeigt, dass die EU den Klimawandel ernst nimmt und hart an einer Lösung des Problems arbeitet“, so der Minister.

Schließlich knüpfte Etienne Schneider an die Worte des luxemburgischen Premierministers Xavier Bettel vom Vorabend an und betonte, wie wichtig es dem luxemburgischen Ratsvorsitz sei, die Energiewende zu beschleunigen.

Miguel Arias Cañete unterstrich die Bedeutung verstärkter grenz- und branchenübergreifender Integration

Der EU-Kommissar für Energie und Klima Miguel Arias Cañete unterstrich ebenfalls die Bedeutung von Forschung und Innovation im Energiesektor. „Die Botschaft, die ich meinen Kollegen übermitteln möchte, lautet, dass wir einen zielgerichteteren, besser integrierten und transparenteren Ansatz benötigen“, erklärte er.

In Bezug auf den SET-Plan erklärte der Kommissar, dieser basiere auf drei „Prinzipien“: auf der „Notwendigkeit eines besser integrierten Ansatzes“, auf „mehr Integration, Transparenz und Verantwortung (accountability im Englischen, Anm. d. Red.)“ und auf der Notwendigkeit einer „intelligenten Finanzierung“ (smart financing).

Er unterstrich, wie bedeutend es sei, die Anstrengungen auf die bereits von den Mitgliedstaaten geleistete Arbeit zu stützen und diese Arbeit durch eine verstärkte grenz- und branchenübergreifende Integration zu „maximieren“. „Europa muss so stark sein wie die Summe seiner Teile“, erklärte er. Eine höhere Transparenz solle ihm zufolge den Mitgliedstaaten ermöglichen, „über laufende Initiativen informiert zu sein“ und so „Redundanzen zu vermeiden“.

Mit Blick auf die COP21 bemerkte der Kommissar, dass der SET-Plan „der Auftakt für den Weg in die richtige Richtung“ sei. Als Beispiel nannte er die Photovoltaikmodule, deren Preis durch die fortschrittliche europäische Technologie in den vergangen 40 Jahren um nahezu 50 % zurückgegangen sei, während die Preise für Windkraftanlagen im selben Zeitraum um fast ein Drittel sanken. „Diese Kostenreduktion liegt in der Tatsache begründet, dass wir fortlaufend innovativ sind“, erklärte Miguel Arias Cañete. „Unsere Forschung im Bereich sauberer Technologien ermöglicht uns, mit weniger mehr zu erreichen“, fügte er hinzu.

„Aber es bleibt noch viel zu tun, bis wir unsere Ziele erreichen“, sagte Miguel Arias Cañete und verwies auf den zu hohen Energieverbrauch bei Wohnhäusern und anderen Gebäuden sowie im Bereich Verkehr.

„Dort, wo wir vor gemeinsamen Herausforderungen stehen, müssen wir unsere Ressourcen zusammenführen“, forderte der Kommissar und betonte, wie wichtig es sei, „die Bereiche zu priorisieren, die das beste Potenzial haben, uns beim Erreichen unserer Ziele zu unterstützen“.

  • Letzte Änderung dieser Seite am 22-09-2015