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Xavier Bettel betonte bei der Eröffnung der SET-Plan-Konferenz 2015 die Bedeutung einer beschleunigten Energiewende

conf-steplan-bettelAm 21. und 22. September findet die 8. Ausgabe der SET-Plan-Konferenz in Luxemburg statt. Sie soll die Arbeit des Europäischen Strategieplans für Energietechnologie (SET-Plan für Strategic Energy Technology Plan) verstärken und die Debatte vertiefen, wie eine Umgestaltung des Energiesystems durch Forschung beschleunigt werden kann, um den europäischen Energiesektor wettbewerbsfähiger zu gestalten. Ziel des 2007 verabschiedeten SET-Plans ist es, die Entwicklung und den möglichst kostengünstigen Einsatz von Technologien mit geringen Kohlenstoffemissionen zu beschleunigen.

Bei der Eröffnung betonte der Premierminister Xavier Bettel die Bedeutung einer beschleunigten Energiewende. Er erinnerte daran, dass die EU die Hälfte der Energie, die sie verbrauche, importiere und dass jedes Jahr die Summe von 500 Milliarden Euro ausgegeben werde, um die Gas- und Benzinrechnungen zu begleichen, statt sie in die Forschung zu investieren.

Die Abhängigkeit von der Energieversorgung, insbesondere von fossilen Brennstoffen, sei eine der Hauptursachen des Klimawandels, unterstrich der Premierminister und erinnerte an das Engagement des luxemburgischen Ratsvorsitzes für eine verpflichtende, weltweite Vereinbarung, die bei der UN-Klimakonferenz (COP21) im Dezember 2015 in Paris gefunden werden müsse, um die Klimaerwärmung unter zwei Grad zu halten.

Das zukünftige Energiesystem müsse auf erneuerbaren Energien, Energieeffizienz sowie intelligenten und flexiblen Energien beruhen, betonte der Premierminister, der die Meinung vertrat, dass die Energiewende ein wichtiges Potential für Wachstum und Beschäftigung habe. Xavier Bettel bestätigte nochmals die Notwendigkeit, dass die EU ihre Rolle als weltweiter Branchenführer bei den erneuerbaren Energien zurückgewinnen und das Prinzip, der Energieeffizienz Priorität zu geben, umsetzen müsse (Energy Efficiency First).

Der Premierminister hält die Verbindung zwischen Energie und Digitalisierung für „entscheidend“ und unterstrich die „befähigende“ Rolle der digitalen Technologien für den Energiesektor.

Carlos Moedas, der EU-Kommissar für Forschung, Wissenschaft und Innovation, erinnerte in seiner Rede daran, dass Energie, Forschung und Innovation zu den obersten Prioritäten des Präsidenten der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, zählten. Die Energieunion basiere auf einem „strategischen Innovationsansatz“ und könne eine ähnliche Gelegenheit wie die Elektrifizierung im 19. Jahrhundert sein, betonte der Kommissar und führte weiter aus, dass die Innovationsforschung eine der fünf Dimensionen der europäischen Strategie für die Energieunion sei.

In Bezug auf den SET-Plan vertrat Carlos Moedas die Meinung, dass der Plan dafür sorgen müsse, dass die Innovation im Zentrum der Energieunion stehe und dass Investitionen und Innovationen verstärkt werden müssten. Nach Ansicht des Kommissars müsse der SET-Plan eine „echte Motivation“ und ein „dynamischer Teil“ der Energieunion sein.

Obwohl die EU in Bezug auf Wissen und Industrie „gut positioniert“ sei, so sei sie bei Infrastruktur und Investitionen im Hintertreffen, unterstrich der Kommissar noch einmal und rief dazu auf, in Forschung und Innovation zu investieren und ein gutes Gleichgewicht zwischen langfristigem wirtschaftlichen Wohlstand und ökologischer Nachhaltigkeit zu finden.

  • Letzte Änderung dieser Seite am 21-09-2015