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COP21 – Ein ehrgeiziges und glaubwürdiges Abkommen und ein Manifest für eine bessere Welt

Am 12. Dezember 2015 wurde auf der Pariser Klimakonferenz (COP21) ein Abkommen erzielt, das einen universellen und verbindlichen Rahmen zur Eindämmung des weltweiten Temperaturanstiegs festlegt, der ab 2020 gilt.

Zur Erinnerung: Im Kyoto-Protokoll wurden nur die sogenannten Industrieländer, die damaligen Hauptemittenten von Kohlenstoffdioxid, zur Emissionsreduktion aufgefordert. Heute deckt das Kyoto-Protokoll lediglich 12 % der globalen Emissionen ab; das neue Abkommen wird alle Länder und Emissionen umfassen.

Das Abkommen von Paris ist daher das erste universelle und verbindliche Abkommen. Es ist ehrgeizig und glaubwürdig, aber auch fair und solidarisch. Dieses Abkommen stellt das bestmögliche Gleichgewicht zwischen den 196 Parteien dar. Es handelt sich dabei um einen wirklichen Erfolg für die Europäische Union, die unter luxemburgischem Vorsitz mit einer Stimme sprach und sich vor und während des Verhandlungsprozesses stark als Vermittler einsetzte.

Zahlreiche europäische Forderungen wurden am Ende eines arbeitsintensiven, aber integrierenden Prozesses unter der fachkundigen Leitung der Konferenzgastgeber, d. h. Frankreichs und seines Außenministers Laurent Fabius, berücksichtigt.

Aus folgenden Gründen handelt es sich um ein ehrgeiziges Abkommen:

  1. Es bestätigt das 2 °C-Ziel; es erkennt an, dass der Klimawandel für einige Regionen schon ab 1,5 °C verheerende Auswirkungen hat und regt die Welt dazu an, ihr Möglichstes zu tun, um die Temperatur unterhalb dieses Schwellenwerts zu halten.

  2. Es legt ein langfristiges Ziel fest, das mit einer größeren Wahrscheinlichkeit realisiert werden kann.

  3. Es sieht regelmäßige Überprüfungszyklen (alle 5 Jahre) vor, die es den Ländern ermöglichen sollen, ihre Ziele zu intensivieren; vor allem sollen dabei wissenschaftliche und technologische Fortschritte berücksichtigt werden.

Aus folgenden Gründen handelt es sich auch um ein glaubwürdiges Abkommen:

  1. Es etabliert eine Methodik, die es ermöglichen soll, sich von der wirksamen Umsetzung dieser Ziele zu überzeugen.

  2. Es sieht unter anderem vor, dass die Länder alle fünf Jahre auf kollektive und transparente Weise den Fortschritt ihrer Bemühungen und deren Vereinbarkeit mit den festgelegten Zielen prüfen.

Das Abkommen bestätigt schließlich auch eine wirkliche Solidarität gegenüber den schutzbedürftigsten Ländern. Es garantiert Ländern, die diese benötigen, die finanziellen, technologischen und personellen Ressourcen, um sie bei der Verwirklichung ihrer Reduktionsziele und beim Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft zu begleiten. Es sieht außerdem Mittel vor, um die schutzbedürftigsten Länder bei ihren Bemühungen um Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen und um ihnen dabei zu helfen, die verheerenden Folgen extremer klimabedingter Ereignisse zu bewältigen.

Das Abkommen von Paris sendet so an alle beteiligten Parteien – Staats- und Regierungschefs der Länder, Investoren, Unternehmen und Zivilgesellschaften – ein starkes Signal aus, indem es eine Vision mit konkreten Aktionen und Mitteln verbindet.

Vor und während dieser Klimakonferenz gaben die Länder Pläne zur Reduzierung von Treibhausgasen, die mehr als 95 % der globalen Emissionen betreffen, und Investitionen in Milliardenhöhe bekannt.

Das Abkommen ist somit Garant für eine bessere Lebensqualität aller Menschen. Es wird zu einer Verringerung der Luftverschmutzung und zur Entwicklung sauberer und effizienter Energien beitragen. Es soll außerdem für mehr Stabilität sorgen, indem eine nachhaltige und gerechte Entwicklung in allen Regionen der Welt gefördert wird.

„Dieses Abkommen verbindet konkrete Aktionen, Solidarität und Transparenz miteinander. Es ist ein glaubwürdiges und ehrgeiziges Abkommen − ein Garant für eine gesunde Entwicklung. Das Abkommen ist gewiss nicht perfekt. Wir hätten uns gewünscht, es wäre noch ehrgeiziger. Doch es ist das Resultat sehr arbeitsintensiver Diskussionen und es wurde, das ist umso wichtiger, von allen Ländern angenommen. Diese Klimakonferenz ist ein Erfolg. Sie ist aber auch, und vor allem, der Anfang eines Prozesses. Wir müssen jetzt auf das Engagement unserer Bürger und der Wirtschaftswelt setzen, um unsere Ambitionen weiter zu steigern und dieses Abkommen zu unserem Manifest für eine bessere Welt zu machen“, erklärte Carole Dieschbourg, die luxemburgische Ministerin für Umwelt und Vorsitzende des Rates der EU-Umweltminister.

Mitteilung der Abteilung für Umwelt

  • Letzte Änderung dieser Seite am 12-12-2015