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„Seien Sie neugierig!“ - Die künstlerische Gestaltung des Gebäudes des Europäischen Rates fordert zur Neugier auf

Im Rahmen des luxemburgischen Ratsvorsitzes übernimmt Luxemburg wie jeder der turnusgemäß amtierenden Ratsvorsitze die künstlerische Gestaltung des „Justus Lipsius“-Gebäudes, in dem der Rat in Brüssel untergebracht ist.

Die Regierung vertraute diese Aufgabe dem Ministerium für Kultur an, das für die einheitliche Konzeption dreier Räume mit dem luxemburgischen Designer und Berater Georges Zigrand zusammengearbeitet hat. Gestaltet wurden das so genannte „Büro des Ratsvorsitzes“, das Foyer und das Atrium. Das Gesamtprojekt fordert zu einer zusammenhängenden Betrachtung auf. Es hebt den menschlichen und sozialen Aspekt hervor, durch den sich nicht nur Luxemburg, sondern auch die Europäische Union auszeichnet.

Bureau de la Présidence - Feu de campDieser Gedanke spiegelt sich vor allem im Büro des Ratsvorsitzes wider. Der Raum befindet sich in der Nähe des großen Sitzungssaals des Rates und wird für bilaterale Sitzungen genutzt. Die kreisförmige Bank, der Teppich in den Farben des Feuers, der niedrige, Holzscheite imitierende Tisch sowie die Holz-Ausstattung, die Luxemburger Wälder stilisiert, haben das Ziel, Lagerfeuer-Atmosphäre zu schaffen. So wird daran erinnert, dass einem solchen Raum eine soziale Funktion zukommt und dass er der Begegnung dient. Die Delegierten können sich im gewünschten Abstand im Kreis niederlassen, in dem nicht zwischen guten und weniger guten Plätzen unterschieden wird. Sie sollen dort so lange wie nötig miteinander Gespräche führen und diskutieren, um sich dann vor allem anzunähern und Geschlossenheit zu erzielen. Ein angrenzender Warteraum wurde ebenfalls mit luxemburgischen Designermöbeln eingerichtet.

Der Gedanke des geselligeren und zwangloseren Zusammenkommens findet sich auch im Atrium, der großen Eingangshalle des Gebäudes, wieder. 28 Liegestühle, deren Stoffe auf proportionale, aber abstrakte Art die Landesfarben der 28 Mitgliedsstaaten aufnehmen, laden dazu ein, sie nach Bedarf umzustellen und neu zu gruppieren. Die Liegestühle sind auch eine Anspielung auf idyllische Momente, wie man sie mit der Familie oder mit Freunden an der belgischen Küste verlebt. Denn viele Luxemburger verbringen dort ihren Urlaub. Somit verweisen die Liegestühle auch auf humorvolle Art auf Belgien − ein Land, mit dem Luxemburg eng verbunden ist und das Sitz des Rates ist.

Cabinet de curiosité(s)Im Foyer des Erdgeschosses hat der luxemburgische Ratsvorsitz ein „Kuriositätenkabinett“ eingerichtet. Diese Ausstellung soll die Aufmerksamkeit auf weniger bekannte Facetten Luxemburgs lenken, auf Persönlichkeiten, die Vergangenheit und Gegenwart des Landes prägen oder geprägt haben, sowie auf überraschende und zuweilen ungewöhnliche Gegenstände, die von der Kreativität, der Kultur, der Geschichte, dem Erfindungsreichtum, den herausragenden Leistungen, der Geselligkeit, dem Geschmack und den Freizeitbeschäftigungen der Luxemburger zeugen, die seit jeher in einem europäischen Umfeld gelebt haben. 45 kleine Geschichten also, angefangen bei Ketty Thull und beim Buff über die Madeleines von Léa Linster, Villeroy & Boch oder RTL bis hin zu den verbogenen Nägeln von Georges Christen. Das Kuriositätenkabinett, zu dem auch eine Broschüre mit Erläuterungen erhältlich ist, lädt den Besucher ein, sich nicht mit den zu Luxemburg bekannten Allgemeinplätzen zu begnügen und fordert die Europäer auf, neugierig auf andere Nationen zu bleiben.

Pressemitteilung des Kulturministeriums

  • Letzte Änderung dieser Seite am 23-07-2015